Hochmoor-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica elisabethae

DJAKONOV, 1922

 

Informationen zur Namensgebung: "Aeshna": Die Bedeutung bzw. die Herkunft des auf Fabricius (1775) zurückgehenden Namens ist ungeklärt, wurde jedoch von der Internationalen Zoologischen Nomenklaturkommission übernommen. „subarctica“ von „sub“ (lat.) = unter und „arktos“ (gr.) = Bär = Landstriche, die scheinbar unterhalb den Sternbildern des Großen und Kleinen Bären liegen, also unterhalb der Arktis, nach ihrer daran südlich angrenzenden Verbreitungsgebieten. Der deutsche Artname bezieht sich auf ihren Verbreitungsschwerpunkt in Hochmooren. elisabethae: Ist eine Bezeichnung einer europäischen Unterart der Hochmoor-Mosaikjungfer. Die Nominatform wird als Aeshna subarctica subarctica taxiert.

 

Die Schlupfzeit der Hochmoor-Mosaikjungfer beginnt in der zweiten Hälfte des Juni und erstreckt sich bis Ende August. Die Larven beginnen während der Nacht mit den Vorbereitungen zur Imaginalhäutung. Bei kühler und regnerischer Witterung können die Tiere ihre Emergenz kurzfristig, jedoch nicht länger als 72 Stunden, verzögern. Tritt danach keine Wetterbesserung ein, schlüpfen die Libellen trotzdem. Dabei kann ein Großteil der Tiere den schlechten Witterungseinflüssen zum Opfer fallen. Die letzte Häutung zur fertigen Libelle dauert in der Regel vier Stunden. Bei schlechter Witterung entsprechend länger. Die folgenden Bilder zeigen den Schlupf eines Weibchens.

 

 

Exuvien der Hochmoor-Mosaikjungfer,

 

Aeshna subarctica elisabethae.

Ein Männchen der Hochmoor-Mosaikjungfer, Aeshna subarctica elisabethae, auf Jagdflug.
Ein Männchen der Hochmoor-Mosaikjungfer, Aeshna subarctica elisabethae, auf Jagdflug.

In den ersten Tagen ihres Lebens als Libelle vagabundieren die Tiere bis zu einer Entfernung von 10 Kilometern vom Schlupfgewässer entfernt umher. Bevorzugte Aufenthaltsorte sind Waldränder, Waldwege und Waldlichtungen, wo sie sich ausgiebig sonnen und jagen. In diesem Verhalten gleicht sie im Wesentlichen ihrer Schwesternart, der Torf- Mosaikjungfer. Die heranreifenden Tiere suchen während der Nacht die Äste im Kronenbereich der Bäume auf, wo sie sich an geschützten Stellen „aufhängen“. Als erwachsene und geschlechtsreife Imagines kehren sie zu ihrem Stammgewässer zurück. Dort wärmen sich die Tiere am Vormittag an senkrechten Strukturen wie Baumstämmen oder Torfwänden auf. 

 

Die folgenden Bilder zeigen ein juveniles Weibchen der Hochmoor-Mosaikjungfer. Beachte die Taille der Imago in der Draufsicht!

 

 

Zur Mittagszeit erscheinen die Weibchen am Torfgewässer. Nun wird binnen 30 bis 60 Minuten das Aktivitätsmaximum der Gesamtpopulation erreicht. Paarungswillige Weibchen werden alsbald von den Männchen ergriffen. Die eigentliche Paarung findet in niederer Vegetation sitzen statt, wobei deren Dauer witterungsabhängig ist.

Kopula der Hochmoor-Mosaikjungfer
Kopula der Hochmoor-Mosaikjungfer
Eiablage auf Torfmoosen.
Eiablage auf Torfmoosen.

Nach der Paarung fliegt das Weibchen zu den Schlenken und torfmoos-bestandenen Gewässern. Dort angekommen sticht es in einigen Metern vom Ufer entfernt auf der Vegetation sitzend seine Eier in das Torfmoos - Pflanzengewebe ein. Dabei wird es vom Männchen nicht bewacht.

 

Die nachstehenden Bildtafeln zeigen adulte Männchen der vom Aussterben bedrohten Art:

 

Der Lebensraum; das Moor

 

Derartige Moorschlenken in offenem Gelände mit reichlich Torfmoosvorkommen bilden ein Optimalhabitat für die Hochmoor-Mosaikjungfer, Aeshna subarctica elisabethae.
Derartige Moorschlenken in offenem Gelände mit reichlich Torfmoosvorkommen bilden ein Optimalhabitat für die Hochmoor-Mosaikjungfer, Aeshna subarctica elisabethae.

Aeshna subarctica gilt als Hochmoor-Charakterart, obwohl ihr Biotopspektrum nicht auf die echten, rein Regenwasser gespeisten, das heißt vollkommen vom Mineralboden abgetrennte und unabhängige Hochmoore oder Hochmoorbereiche beschränkt ist. Vielmehr reicht ihr Lebensraum bis in mesotrophe Niedermoore hinein. Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist überwiegend an verlandeten Torfstichen und Moorschlenken anzutreffen. Im Allgemeinen ist die Art von reichen Torfmoosbeständen abhängig, was ihre Verbreitung auf die torfmoosreichen Moortypen beschränkt. In der Literatur werden außerdem „Ausdauernde Gewässer mit flutender Schwingrasenvegetation“ als Lebensräume beschrieben. Kleinbäuerliche Torfstiche bilden ebenfalls zur Reproduktion geeignete Habitate, sofern sie nur lange genug sich selbst überlassen wurden und sich dadurch regenerieren konnten. Als Optimalhabitat bevorzugt Aeshna subarctica Moorflächen von mindestens 1.000 m2 die, abgesehen von verkrüppelten Fichten oder Kiefern baumfrei sind. Direkt von Wäldern umgebene Moorgewässer werden gemieden.

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