Die Falkenlibellen sind mit einer Flügelspannweite von ca. 7 bis 7,5 Zentimetern mittelgroße Libellen. In der Systematik sind sie nahe mit den Segellibellen verwandt.
Bei beiden Familien weist die schmalste Spitze des Flügeldreiecks im Vorderflügel zum Flügelhinterrand. Im Unterschied zu den Segellibellen verfügen die Falkenlibellen über eine deutliche Ausbuchtung am Augenhinterrand.
Mit Ausnahme des Zweiflecks, Epitheca bimaculata, sind alle Falkenlibellen metallisch grün und im Alter kupferfarben bis fast schwarz gefärbt. Bei einigen Arten weist der Körper an diversen Stellen kleine gelbe Flecken auf. Dem bräunlich gefärbten Zweifleck fehlt dieser Metallglanz. Seine Hinterflügel zeigen je einen großen dunklen Basalfleck.
Der Legeapparat der Weibchen ist bei den Corduliidae zu einer einfachen Klappe reduziert, teilweise lang ausgezogen oder in einem Winkel nach oben abstehend. Die Eier werden von den Cordulia aenea-Weibchen in kleinen Klumpen ins Wasser abgeworfen. Die Weibchen der Smaragdlibellen, Somatochlora sp., legen ihre Eier einzeln oder paarweise ab. Der Zweifleck, der mit 9 Zentimetern Größe alle anderen Falkenlibellenarten um einiges übertrifft, bildet auch bei der Art der Eiablage eine Ausnahme. Das Weibchen presst im Sitzen einen großen Eiballen aus. Dieser klebt dann an seinem Legeapparat. Mit diesem Klumpen fliegt es zum Wasser um ihn dort abzustreifen. Die Eier bilden sodann Laichschnüre, die an Krötenlaich erinnern. Sie sinken zu Boden oder bleiben an submerser Vegetation haften.
Hier eine Übersicht der auf diesen Seiten portraitierten Falkenlibellenarten:
Falkenlibellen sind extreme Dauerflieger und setzen sich im Tagesverlauf nur selten und wenn, dann nur sehr kurz in der Vegetation nieder. Entsprechend schwer sind sie zu dokumentieren. Der Zweifleck, der ausnahmslos große Stillgewässer besiedelt, meidet die Uferregionen und fliegt zumeist nur über die Oberfläche der Gewässermitte. Daher wird die Anwesenheit der Art oft nur durch Funde von leeren Larvenhäuten (Exuvien) nachgewiesen.
Ihren Namen verdanken sie ihrem äußerst rasanten, mit gewandten Manövern gepaarten Flug mit schnellen Richtungswechseln, die an den Flug eines Falken erinnern.
Die Systematik der Falkenlibellen gliedert sich folgendermaßen (Auszug):
Familie: Corduliidae
Gattung: Cordulia
Gemeine Falkenlibelle, Cordulia aenea, Linnaeus, 1758
Gattung: Epitheca
Zweifleck, Epitheca bimaculata, Charpentier, 1825
Gattung: Oxygastra
Gekielter Flussfalke, Oxygastra curtisii, Selys, 1870
Gattung: Somatochlora
Alpen-Smaragdlibelle, Somatochlora alpestris, Selys, 1840
Arktische Smaragdlibelle, Somatochlora arctica, Zetterstedt, 1840
Gefleckte Smaragdlibelle, Somatochlora flavomaculata, Vander Linden, 1825
Glänzende Smaragdlibelle, Somatochlora metallica, Vander Linden, 1825