Blaugrüne Mosaikjungfer

Aeshna cyanea

O.F. MÜLLER, 1764

Ein Männchen auf Patrouillenflug.
Ein Männchen auf Patrouillenflug.

 

Libelle des Jahres 2012

 

Hinweis zur wissenschaftlichen Nomenklatur: „Aeshna“: Die Bedeutung bzw. Herkunft des auf Fabricius (1775) zurückgehenden Namens ist ungeklärt (Fiedler, 1997). Die ungewohnte Schreibweise (ohne „c“) wurde zunächst als Schreibfehler gedeutet und der Name entsprechend in „Aeschna“ geändert, was aber später von der internationalen zoologischen Nomenklaturkommission wieder rückgängig gemacht wurde. „cyanea“ stammt von „kyanos“ (gr.) = Bezeichnung für ein dunkles Metall, später Blauemaille.   Wiederum später, war dies bei den Römern die Bezeichnung für die blaue Kornblume Centaurea cyanus. Der deutsche Artname bezieht sich auf das blaugrüne Fleckenmuster des Hinterleibs der Männchen der Art.

 

Die Blaugrüne Mosaikjungfer weist eine Körperlänge von 7 bis 8 cm und Flügelspannweiten von 9,5 bis 10 cm auf. Damit ist sie etwas kleiner als die Große Königslibelle, Anax imperator.

 

Das auffälligste Bestimmungsmerkmal sind die zwei großen, oval geformten gelben Antehumeralstreifen auf dem Thorax der Tiere. Diese sind bei anderen Mosaikjungfer-Arten entweder kleiner, anders geformt oder auch gar nicht vorhanden.

 

Der Hinterleib der Männchen ist schwarz mit oberseits grünen (Segmente 1 bis 7) bzw. blauen Flecken (Segmente 8 bis 10) in charakteristischer Anordnung. Die Segment 9 und 10 haben nur einen großen durchgehenden blauen Fleck, währen sich bei anderen Mosaikjungfer zwei Flecke auf diesen Segmenten befinden. Auch an den Seiten des Hinterleibs befinden sich beim Männchen blaue Flecken. Die Augen oberseitig blau gefärbt und unten grünlich gelb. Der Augenhinterrand weist eine Einbuchtung auf. Am seitlichen Brustabschnitt befinden sich zwei breite grüne Seitenbinden.

 

 

Bei den frisch geschlüpften Weibchen sind die Augen grau und die Zeichnung noch recht farblos. In diesem Stadium unterscheiden sie sich von den Männchen nur durch die Hinterleibsanhänge. Auch weisen die Männchen, wie viele andere Edellibellen, eine Einschnürung „Taille“ im Bereich des zweiten Abdominalsegmentes auf, während die Weibchen einen relativ gleichmäßig zylindrischen Hinterleib haben.

 

Die Weibchen lassen in ihrem Farbspektrum die blaue Farbe vollständig vermissen. Ihre Augen sind grün. Der Hinterleib ist eher von bräunlicher Grundfärbung mit grüner Zeichnung. Ein charakteristisches Merkmal sind allerdings auch bei ihnen die breiten grünen Antehumeralstreifen sowie die breiten Seitenbinden auf dem Thorax.

 

Ein Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer beim Schlupf.
Ein Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer beim Schlupf.

Eine Exuvie der Blaugrünen Mosaikjungfer, Aeshna cyanea.

Blaugrüne Mosaikjungfer, Aeshna cyanea, Exuvien.
Blaugrüne Mosaikjungfer, Aeshna cyanea, Exuvien.

Die Exuvie hat eine Körperlänge von etwa 40 Millimetern und ist an den Hinterleibssegmenten S-6 bis S-9 seitlich bedornt. 

 

Den Schlupf dieser Edellibelle kann man nur mit etwas Glück beobachten. In der Regel schlüpft sie nachts. Ist das Wetter jedoch schlecht und regnerisch, verschiebt sich der Vorgang etwas in die Morgenstunden und die Tiere hängen noch am Vormittag im Gras und trocknen ihre Flügel, bevor sie zum Jungfernflug starten.  

 

Die Paarung beginnt am Wasser und endet meistens in den Baumkronen der gewässernahen Bäume. Das Weibchen sticht die Eier vor allem in treibende Holzstückchen sowie in Baumstämme und Uferbereiche nahe dem Wasserspiegel ein. Es wird hierbei vom Männchen nicht bewacht.

 

Die Eier werden relativ spät gelegt und überwintern als solche, die Larven schlüpfen erst im darauffolgenden Jahr. Die Larvenzeit dauert zwei bis drei Jahre.

 

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist in den Monaten Juli bis Oktober an stehenden Gewässern aller Art anzutreffen, darunter auch Kleingewässer und Gartenteiche. Ihre Jagdflüge können sehr ausgedehnt sein, so dass man sie vor allem in Wäldern und auf Waldlichtungen in einiger Entfernung zum Gewässer trifft. Sie fliegen hier in geringer Höhe auf der Jagd nach anderen Insekten oder patrollieren auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin in stundenlangen Flügen die Ufer der Gewässer ab.

 

Hier nun einige Impressionen dieses höchst eleganten Fliegers.

 

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