Grüne Mosaikjungfer

Aeshna viridis

EVERSMANN, 1836

 

Hinweis zur wissenschaftlichen Nomenklatur: „Aeshna“: Die Bedeutung bzw. Herkunft des auf Fabricius (1775) zurückgehenden Namens ist ungeklärt (Fiedler, 1997). Die ungewohnte Schreibweise (ohne „c“) wurde zunächst als Schreibfehler gedeutet und der Name entsprechend in „Aeschna“ geändert, was aber später von der internationalen zoologischen Nomenklaturkommission wieder rückgängig gemacht wurde. „viridis“ (lat.) = grün. Nach den fast rein grünen Brustseiten von Männchen und Weibchen. Der deutsche Artname bezieht sich auf eben diese Färbung.

 

Die Grüne Mosaikjungfer ist eine absolute Habitatspezialistin unter den Edellibellen. Diese recht seltene Art verfügt über eine Körperlänge von 8,5 Zentimetern und eine ebensolche Flügelspannweite.

 

Der Thorax weist eine grünlich gelbe Färbung auf. Im Gegensatz zu ihrer Schwesternart, der Blaugrünen Mosaikjungfer, ist die Thoraxseite der Grünen Mosaikjungfer einfarbig grün und nicht durch schwarze Linie unterteilt. Die Augen sind bei jungen Männchen und Weibchen grünlich gefärbt. Während die Weibchen ihre Augenfarbe auch als adulte Tiere beibehalten, färben sich jene der erwachsenen Männchen hellblau. Dieses Merkmals kann zur Bestimmung herangezogen werden. Dennoch besteht eine Verwechslungsgefahr mit der schon angesprochenen Blaugrünen Mosaikjungfer, Aeshna cyanea, der Südlichen Mosaikjungfer, Aeshna affinis, sowie mit der Großen Königlibelle, Anax imperator.

 

 

Während die Männchen schon ab dem frühen Morgen über die Gewässer patrouillieren, sind einige von ihnen noch recht schwerfällig auf den Flügeln. So kann es passieren, dass das ein oder andere Individuum diversen Räubern zum Opfer fällt, wie dieser Wespenspinne, Argiope bruennichi.  

Ein Männchen in der Seidenfalle einer Wespenspinne.
Ein Männchen in der Seidenfalle einer Wespenspinne.

Die Weibchen führen wie bei vielen Libellenarten ein eher zurückgezogenes Leben abseits des Wassers. Erst ihre Paarungsinstinkte verleiten sie dazu, nach der Reifezeit die Fortpflanzungshabitate aufzusuchen, wo sie von den Männchen bereits erwartet werden.

 

Mit sehr viel Glück lassen sich Paarungsaktivitäten bereits in den frühen Morgenstunden beobachten, wenn die Weibchen bei entsprechend günstiger Witterung eher an die Gewässer kommen als üblich. Diese Fortpflanzungsrituale können sich dann bis in den frühen Nachmittag hinziehen.

 

Die Weibchen fliegen anschließend die Krebsscheren an, um dort ihre Eier abzulegen. Dies äußert sich beim Eintauchen in die Pflanzen durch lautes Flügelrascheln. Die Eiablage findet bis in die Abendstunden statt.

 

Die abgelegten Eier überwintern im Gewebe der Krebsschere. Im kommenden Sommer schlüpfen dann die Larven, welche für ihre Entwicklung zur Libelle 3 Jahre benötigen.

 

Die Grüne Mosaikjungfer wird in der Roten Liste der bedrohten Tierarten in der höchsten Stufe „Vom Aussterben bedroht geführt“. Ursache hierfür sind der ständige Rückgang ihrer Habitate und das zunehmende Verschwinden der Krebsschere, an die sie gebunden ist. 

 

Ihre Flugzeit reicht von Juli bis Oktober. Das Vorkommen der Art ist auf den Norden Deutschlands und darüber hinaus nur noch inselartig mit kleinen Populationen auf den Norden Mitteleuropas beschränkt. Die Art genießt den höchsten Schutzstatus laut Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung.

 

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