Speer-Azurjungfer

Coenagrion hastulatum

CHARPENTIER, 1825

 

Libelle des Jahres 2013

Libelle des Jahres 2020

 

Hinweise zur wissenschaftlichen Nomenklatur: „Coenagrion“ stammt vermutlich von „koinos“ (gr.) = gemeinsam und „agrion“ von „agrios“ (gr.) = auf den Feldern lebend. Begründung: Vor und nach der Paarung fliegen die Pärchen gemeinsam umher. Auch die Eiablage vieler Arten erfolgt gemeinsam, da das Männchen an das Weibchen angekoppelt bleibt. „hastulatum“ von „hastulatus“ (lat.) = mit einem kleinen Speer gezeichnet. Nach der Zeichnung auf der Oberseite des 2. Abdominalsegmentes der Männchen, die an einen Speer erinnern soll. Von dieser Zeichnung leitet sich auch der deutsche Artname ab.

 

Diese etwa 4,0 Zentimeter große Libelle ist von recht zierlicher Gestalt und von anderen Arten durch charakteristische Zeichnungen auf den Hinterleibssegmenten 2 und 3 zu unterscheiden. Dort tragen die Männchen als schwarze Muster auf blauem Grund Ornamente, die an die Spitze eines Speeres erinnern und so zu Namensgebung beitrugen. Die Blaufärbung ist etwas blasser, sodass sie von einem aufmerksamen Beobachter auch im Flug von anderen Arten unterschieden werden kann.

 

Unsere folgenden Aufnahmen zeigen Jungtiere der Art. Links ein Männchen und ein Weibchen rechts.

Als erwachsene und somit fertig ausgefärbte Tiere haben sie sich farblich deutlich verändert.

Bei den Weibchen gestaltet sich die Bestimmung  etwas schwieriger, da auch diese, wie viele andere Azurjungfer-Weibchen, einen dunklen-bräunlich-grünen Farbton aufweisen.

 

Ein sicheres Bestimmungsmerkmal der Weibchen von diversen Azurjungfern ist die Form des Hinterrandes der Vorderbrust, das sogenannte "Pronotum". Es ist bei jeder Art anders gestaltet. Daher können die Tiere anhand von guten Makroaufnahmen, die den Vorderbrustabschnitt zeigen, Bestimmungen unter Hinzuziehung von Fachliteratur relativ leicht vorgenommen werden. (Siehe Bild Nr. 4 der folgenden Reihe.)

Die Speer-Azurjungfer paart sich vorwiegend in der niedrigen Ufervegetation. Die Weibchen stechen ihre Eier bevorzugt in Torfmoose ein. Dabei sind sie zu unglaublichen Leistungen fähig: Die Pärchen können bei der Positionierung der Eier bis zu einer halben Stunde vollkommen unter Wasser tauchen. Dabei dient ihnen eine den gesamten Körper umhüllende Luftblase als Vorrat an Sauerstoff. Diese Art der Eiablage wird jedoch nicht immer ausgeführt.

Coenagrion hastulatum hat im Laufe eines Jahres eine wesentlich kürzere Flugzeit als die meisten anderen Azurjungfern. Sie reicht von etwa Mitte Mai bis Ende Juli. In ihrer Entwicklungsphase zum fertigen Fluginsekt ist die Speer-Azurjungfer sehr variabel. Wenn die Larven nach einigen Wochen aus den Eiern geschlüpft sind, benötigen sie, je nach Standort zwischen einem und vier Jahren um heranzureifen.

Coenagrion hastulatum besiedelt destrophe oder meso- bis schwach eutrophierte Gewässer mit gut ausgebildeten, strukturreichen Verlandungszonen. Viele, in der Literatur bezeichneten Lebensräume entsprechen nicht mehr dem aktuellen Habitatspek-trum der Art.

 

Die Speer-Azurjungfer wurde früher als typische Moorart bezeichnet. Nach heutigen Erkenntnissen kann sie sich auch an schwach strömenden Fließgewässern und vegetationsreichen Gräben fortpflanzen. Demnach zeigt die Spezies keine strenge Bindung an Moore sondern lediglich eine gewisse Präferenz für diese Lebensräume. C. hastulatum ist offensichtlich sehr ortstreu. Es hat sich gezeigt, dass der Aktionsradius der Tiere innerhalb ihres Habitats sehr klein ist. Er beschränkt sich zumeist auf einen Umkreis von ca. 50 Metern. Somit liegen Reife- Ruhe- Jagd-und Fortpflanzungshabitat in unmittelbarer Nähe zueinander.

 

Absolut empfehlenswert:

Unsere Bestimmungs-CD ist ausschließlich  hier erhältlich.

 

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